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LANDZWITSCHERN - EIN KOMMUNIKATIVER PROZESS

„Rosen & Rüben“, die "Wünschelrutengänge“ und der Musik Grand Prix „hört hört!“ sind nur einige der vielen attraktiven und herausragenden Kulturprojekte, die das Netzwerk Kultur & Heimat Hildesheimer Land e.V. initiiert. Seit bald 20 Jahren tragen wir wesentlich dazu bei, bei den Bewohner*innen ein Bewusstsein für ihre Heimat zu schaffen und den Blick auf den kulturellen Reichtum im Landkreis zu schärfen.

Nun haben wir uns 2022 vorgenommen, die langjährig gewachsenen Kommunikationswege für mehr Sichtbarkeit von Kulturangeboten noch weiter auszubauen, zu vertiefen – und Neues zu wagen:

Mit unserem Projekt „Landzwitschern – ein kommunikativer Prozess“ wollten wir herausfinden, wie wir die Kommunikation mit unseren Partner*innen aus Verwaltung, Politik, Tourismus etc. verbessern und die Kräfte vielfältiger Netzwerk- und Kulturarbeit im Landkreis bündeln können. Ziel dabei ist es, ein verlässliches Verteilersystem für die Bekanntmachung von Kulturveranstaltungen im Landkreis aufzubauen.

Dafür haben wir einen Workshop und eine Busreise durch den gesamten Landkreis konzipiert.

 

Wir danken allen Beteiligten für das Interesse, die Neugier, den Zuspruch und die vielen großartigen Ideen. Sie sind für uns Ansporn und Auftrag zugleich.

Rückblick



Der Workshop hat an die Orte Alfeld, Sarstedt und Holle geführt. Im Zentrum der Netzwerktreffen stehen die Fragen: »Wie müsste ein verlässliches Verteilersystem für Bekanntmachungen von Kulturveranstaltungen für den Landkreis aussehen? Und wie ließe es sich konkret umsetzen?«  So unterschiedlich die Teilnehmenden waren - in diesem Workshop ging es unter der Leitung von Moderator Moritz von Rappard darum, was es braucht, um einen kommunikativen Prozess zur verbesserten Sichtbarkeit des reichhaltigen Kulturangebots im Landkreis gemeinsam zu gehen. Und zugleich gibt der Workshop Methoden »to go« an die Hand, mit denen der eigenenArbeitsalltag oder kreative Gruppenprozesse zukünftig erleichtert werden können.

Die Busreise mit Fotogalerie

 

Ablauf der Busreise in der Übersicht (pdf)

Ein kurzer Überblick von Svenja Raschke

Am 13./14. Oktober machte sich das Projekt „Landzwitschern“ mit 42 Teilnehmenden auf, die kulturellen Leuchttürme des Landkreises Hildesheim auf einer Heldenreise zu erkunden. Es sollte eine spannende Reise werden. Vorbei an typischen Landschaften, wie den Kartoffel- und Rübenfeldern und den, wie unsere Reisebegleitung Paloma Klages, Kreisheimatpflegerin, erörtert, unterhalb verlaufenden Salzadern, die sich quer durch den Landkreis ziehen. Das Salz wird uns immer wieder begegnen auf unserem Weg. Auf unserem Weg streifen wir den Kulturbrunnen Algermissen, die 1000-jährige Grafeneiche in Asel, Borsum und den Hof der Familie Bleckwenn in Garmissen. Dort machen wir Halt. Kurze Diskussionen zur Situation des Hofes als überregional wahrgenommenen Kulturveranstaltungsort und die noch viel zu verhaltenen Besuche durch die Dorfbewohner*innen.  Der Prophet im eigenen Land, wahrscheinlich. Dieses Phänomen wird uns auch an anderen Orten nochmals begegnen.

 

Über die U-Bahn-Haltestellen des Forum Heersum bahnen wir uns den Weg in Richtung Hildesheimer Wald. Wir erwandern uns die schönen Ecken dieses Naturwaldes, mit Bewusstsein für den Wald und die Natur aber auch für uns selber, angeleitet durch Künstlerinnen und Pädagoginnen vom TPZ Hildesheim und aus Hannover.

 

Nach einer Stärkungspause und noch ein paar weiteren zurückgelegten Metern verlassen wir den Wald, fast wie aus einem mächtigen Tor, die Überreste einer einstigen Heerstraße. Hier gleich am Wegesrand gelegen, ein Denkmal für den Landtag auf den Rhoden, wo im Mittelalter getagt wurde, auf einer Anhöhe vor der Stadt Bad Salzdetfurth. Und schon wieder begegnet es uns das Salz. Diese Stadt verdankt ihm Arbeitsplätze und Wohlstand, was man im Museum für Salz- und Bergbau selber erforschen kann. Auch die dort befindlichen Gradierwerke sind immer eine Reise wert. Weiter geht die Reise und man merkt langsam, das Landzwitschern funktioniert. Überall anregende Gespräche, Austausch, durch die stetige Rotation hat am Ende der Fahrt hoffentlich jede*r mit jedem gesprochen.

 

Doch weiter in den wunderschönen Ambergau und nach Bockenem. Der Kulturladen e.V. hat uns eingeladen. Eine kleine, aber feine Veranstaltungsstätte für Musik, Theater, Literatur. Kultur kann man in Bockenem. Auch das Vereinsleben wird dort gut gepflegt, was man an dem neu sanierten Haus der Vereine der kleinen Stadt sehen kann. Doch weiter nach Freden. Zu dem Paradebeispiel für eine jährliche Konzert-Veranstaltungsreihe, die über 20 Jahre lang existiert und überregionale Strahlkraft besitzt. Zu den Internationalen Fredener Musiktagen, in diesem Jahr die 32. Besuchen Sie die Veranstaltungen, sie sind immer sehens- und hörenswert. Auf in den Abend. Ein guter Vortrag der Kulturwissenschaftlerin Helena Walther zur Kommunikation und Beteiligungsformaten im ländlichen Raum.


Am nächsten Tag geht es früh los in Richtung Pottland, der Wiege des Töpferhandwerks. Dort erfahren wir viel über Duingen und sein Museum, aber auch über die prekäre Situation des Ortsmitten-Ausbau, hier fehlt derzeit ein geeigneter Investor, um das Projekt „Neue Mitte Duingen“ umzusetzen. Danach geht es weiter in das wunderschöne Leinebergland. Wir wandern zum Leineberglandbalkon - ein toller Ort zum Verweilen mit einem atemberaubenden Panorama. Die Region will sich künftig als Wanderregion aufstellen und versucht derzeit alles dazu in die Wege zu leiten, denn davon profitiert letztlich die gesamte Region, Tourismus sowie Gastronomie.

 

Ein kleiner Stopp bei der kleinsten und höchsten Kneipe Norddeutschlands, immer ein Besuch wert, bitte vorher anmelden. Danach geht es nach Lübbrechtsen, auf den Hof der Künstlerin Birgit Hagen. Hier lernen wir auch den Heimatverein Külftal e.V. kennen, ein gutes Beispiel, wie man Verfügbarkeiten limitieren kann und die Veranstaltungen dadurch als unabdingbar anpreisen kann. Weiter geht es nach Nordstemmen ins KuNo. Das Kunsthaus Nordstemmen ermöglicht es Künstler*innen, für kleines Geld ein Atelier zu mieten und stellt z.B. auch Druckwerkstätten dazu zur Verfügung. Außerdem wird viel mit den hiesigen Schulen gearbeitet, um schon den ganz Kleinen die Kunst nahezubringen. Die Ausstellungen dort sind natürlich auch immer sehr sehenswert! Nach einer kleinen Stärkung an lokalen Köstlichkeiten treten wir die Rückreise an.

 

Ein kurzer Stopp noch im Örtchen Heyersum. Dieses wird 1000 Jahre alt und hat natürlich dazu eine Chronik erarbeitet, ergänzend dazu gehen die Heyersumer aber ganz neue digitale Wege. So wurde eine Website erstellt, auf die man mittels QR-Codes, die an wichtigen Punkten im Ort angebracht sind, verwiesen wird und dann dort alles Wichtige, Geschichtliche nachlesen und sich über den Ort informieren kann. Neue Wege in die Zukunft, Hut ab für dieses Engagement. Und jetzt neigt sich die ganze Erlebnistour unserer Heldenreise dem Ende zu. Wir haben viele Held*innen kennengelernt und können jede*r für sich bestimmt einiges in die eigenen Vereine und Berufsrealitäten mitnehmen. Am Ende sind wir so selber zu den Held*innen geworden, gestärkt, vernetzt und inspiriert voneinander, um Kulturarbeit im Landkreis weiter zu beflügeln.  


Danke an alle Teilnehmenden, an Projektleiterin Hannah Jacob und alle Mitorganisator*innen der Bustour für diese tollen Erlebnisse und Begegnungen.


Ein Format, das sich für die Zukunft bestimmt nochmal wiederholen lässt. Wir alle sind mit Sicherheit gerne wieder dabei!

Lange Version des Berichts downloaden

 

Alle Fotos von Jan Felix Bergmann. Danke!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 





 

 

 

 

 

Gefördert durch den Fonds Soziokultur aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR und den Landkreis Hildesheim.


 

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